Schwarzer Juli 1983

"Die Meinung des Volkes aus Jaffna macht mir jetzt keine Sorgen...
Jetzt können wir nicht an sie denken. Nicht über ihr Leben oder ihre Meinung über uns....
Je mehr wir im Norden Druck ausüben, desto glücklicher wird das singhalesische Volk hier sein...
...wenn ich die Tamilen aushungern lasse, wird das singhalesische Volk glücklich sein..."

– President J.R. Jayawardene, Juli 1983

In der Nacht vom 23.07.1983 fingen die Aufstände gegen Tamilen in der Hauptstadt Colombo an. In den darauffolgenden Tagen verteilten sich die Aufstände über das ganze Land. Sieben Tage lang wurden Tamilen angegriffen, deren Häuser und Geschäfte wurden unter Brand gesetzt, die Geschäfte wurden geplündert und tausende Tamilen wurden getötet. Im Juli 1983 wurden etwa 3.000 Tamilen ermordet und mehr als 15.000 Tamilen wurden vertrieben. Wirtschaftlich gesehen wurde der errichtete Schaden auf etwa 300 Millionen US-Dollar geschätzt. Aufgrund dieser Aufstände sind viele Tamilen aus Angst um ihr Leben in andere Länder geflüchtet und eine große Anzahl tamilischer Jugendliche schlossen sich militanten Gruppen an.

Vorgeschichte

Während der Kolonialzeit waren viele Tamilen (insbesondere aus Jaffna) sehr erfolgreich und hatten einen hohen Bildungsstandard. Aus diesem Grund waren viele englischsprechende Tamilen im öffentlichen Dienst.

Am 04. Februar 1948 erlangte Sri Lanka Unabhängigkeit von Großbritannien. Zu diesem Zeitpunkt waren viele Regierungsstellen von den Tamilen besetzt, obwohl diese eine Minderheit der Bevölkerung des Landes waren.

Im Jahre 1956 wurde der “Sinhala Only Act” eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt war Englisch, damals nur mit 5% Sprechenden, die offizielle Amtssprache. Singhalesisch mit 75% oder Tamilisch mit 25% waren während der Kolonialzeit verboten.

Mit dem “Sinhala Only Act” wurde Singhalesisch zur Amtssprache der Nation. Proteste der Tamilen und der linken Parteien gegen die singhalesische Politik stießen auf Mob-Gewalt, die zu den Unruhen 1958 führten. Dieser Akt beraubte vollständig den Tamilen das Recht auf Teilhabe und somit wurde die ethnische Minderheit im Land ungerecht behandelt.

Protest led by Father Selva against the Sinhala Only act

In den 1960er Jahren sorgten Proteste und staatliche Repressionen für weitere Unruhen im Land.

Mit der “Policy of standardization”, die 1972 von der sri-lankischen Regierung eingeführt wurde, wurde der Zugang zu Universitäten für Tamilen eingeschränkt. Grund hierfür war die ethnische Minderheit, die Tamilen, zu unterdrücken und zu vernichten.

Nachdem die UNP (United National Party) an die Macht kam, gab es immer mehr Unruhen im Land. Die Feindseligkeit wurde immer mehr von seitens der Regierung gestärkt.

1981 hatte die Regierung das erreicht, welches die mit der “Policy of standardization” (1972) erreichen wollte. Am 01.06.1981 wurde die öffentliche Bibliothek von Jaffna niedergebrannt. An diesem Tag wurden alle Orte des Wissens der Tamilen ruiniert. Singhalesische Fanatiker legten das Feuer, die Polizei oder die Regierung sah zu und hatte nichts dagegen unternommen.

Schwarzer Juli 1983

In der Nacht vom 23.07.1983 fingen die Aufstände und Unruhen in der Hauptstadt Colombo gegen den Tamilen an. Die Wohnungen, Geschäfte und Unternehmen der Tamilen wurden in Brand gesetzt, die Tamilen wurden angegriffen und vertrieben. Die Randalierer verwendeten Registrierungslisten der Wahlen, um die Anschrift der Tamilen herauszufinden.

Tamil shops are burnt down

81 von den 92 Wohnungen bei “Soysa Flats”, in Moratuwa, wurden angegriffen, geplündert und unter Brand gesetzt. Demnach wurde auch das Industriegebiet Ratmalana attackiert, wo die Mehrheit der Unternehmen Tamilen gehörte. Jedoch wurden Geschäfte und Unternehmen, die indischen Geschäftsinhabern gehörte nicht angegriffen. Insgesamt wurden 17 Unternehmen in Ratnalama zerstört.

Die völkermörderische Randale richtete sich ausschließlich gegen den Tamilen aus Sri Lanka!

Auf der anderen Seite retteten viele Singhalesen und Muslime das Leben und das Eigentum der Tamilen. Viele Tamilen mussten aus der Stadt fliehen. In den folgenden Tagen waren die Tamilen in öffentlichen Gebäuden, Tempeln oder auch bei Singhalesen und Muslimen untergebracht.

Auch am 26.07.1983 fanden die Unruhen kein Ende. In Wellawatte, im Ratnakara Road wurden 24 Häuser der Tamilen niedergebrannt. In weiteren 3 Häusern wohnten Tamilen, jedoch zur Miete bei singhalesischen Eigentümern. Die Gegenstände und Eigentum der Tamilen wurden rausgeholt und diese wurden dann mitten auf der Straße verbrannt. Diese 3 Häuser wurden nicht niedergebrannt.

In vielen Teilen der Stadt sah die Polizei lediglich zu, wie Eigentum zerstört und unschuldige Menschen (Tamilen) getötet wurden.

This boy was tortured and beaten to death.

Die Gewalt trat über zur zweitgrößten Stadt Kandy. Gegen 14:45 stand die “Delta Apotheke” in Flammen und kurze Zeit später waren viele weitere tamilischen Geschäfte unter Feuer.

Am 27.07.1983 wurde der Höhepunkt der Aufstände erreicht. Im Gefängnis von Welikada wurden 37 tamilische Gefangene von singhalesischen Gefangenen erstochen. Laut Behauptungen der Überlebenden, wurden die Schlüssel von den Gefängnisbeamten in die Hände der singhalesischen Gefangenen fallen gelassen.

In Badulla, die größte Stadt in der benachbarten Provinz Uva, war bisher friedlich gewesen, aber am 27.Juli 1983 gegen 10:30 Uhr wurde ein Motorrad, welches einem Tamilen gehörte angezündet. Gegen Mittag wurden beim Markt weitere Geschäfte der Tamilen zerstört und angezündet. Dies breitete schließlich auch auf Wohngebiete der Tamilen.

Badulla stand am 28.Juli immer noch in Flammen und die Unruhen breiteten sich immer weiter aus. Präsident J.R. Jeyawardene wandte sich zum ersten Mal seit den antitamilischen Pogromen am 28.07.1983 an die Nation, nur um die Flammen antitamilischer Gefühle zu schüren, indem er erklärte, dass jeder, der für Separatismus eintritt, all seine Bürgerrechte verlieren würde. Er erklärte: "...Es ist jetzt an der Zeit, dem Geschrei und der natürlichen Bitte des singhalesischen Volkes nachzugeben, um die Spaltung des Landes zu verhindern. Die Selbstjustizler errichteten provisorische Straßensperren in Dörfern auf der ganzen Insel, sie durchsuchten Autos und Busse nach tamilischen Passagieren. Bei einem Vorfall verbrannte ein singhalesischer Mob etwa 20 Tamilen in einem Kleinbus, während europäische Touristen entsetzt zuschauten.

In den darauffolgenden Tagen begannen die Tamilen in südlichen Teilen des Landes, besonders aus Colombo, in die nördliche Stadt Jaffna zu flüchten. Hunderte... Tausende Binnenvertriebene hatten Angst um ihr Leben.

Der Pogrom 1983 war der Hauptgrund der Tamilen, die aus ihrem Land aus Angst um ihr Leben flüchten mussten. Auch in den darauffolgenden Jahren wurden hunderttausend Tamilen grauenhaft ermordet. 

Für die Gräueltat vor 37 Jahren oder auch für den Völkermord in Mullivaikkal in 2009 haben wir bis heute keine Gerechtigkeit und Anerkennung bekommen. In einem Staat, wo die grundlegenden Rechte und der Schutz dieser Rechte nur auf dem Papier vorhanden ist, ist es unwahrscheinlich, Gerechtigkeit seitens der sri-lankischen Regierung zu bekommen.

Genozid an Tamilen wird auch heute noch fortgeführt

Auch noch heute wird der Genozid an Eelam Tamilen seitens der Regierung weitergeführt, jedoch auf unsichtbarer Weise.

Landenteignung, es wird eine geplante singhalesische Migration in tamilische Gebiete durchgeführt. Grundstücke der Tamilen oder Waldflächen in tamilischen Gebieten werden enteignet, um für Singhalesen Wohngebiete zur errichten und so Tamilen zu vertreiben.

Auf tamilischem Tempelgrundstück werden buddhistische Tempel gebaut und es wird behauptet, dass es auf den Grundstücken ursprünglich buddhistische Tempel gegeben hatte.

Schulen in tamilischen Gebieten werden geschlossen, um den Tamilischen Kindern die Möglichkeit zur Schule zur gehen zu entnehmen. Dies ist das höchste Ziel der Regierung, seit 1956. Wenn Tamilen einen guten Bildungsstandard haben und dadurch gebildeter wären, wären viele Tamilen in höheren Positionen – und dies wäre ein Problem für die sri-lankische Regierung.

Das aller Schlimmste, Frauen, die zur Untersuchung oder wegen einer Beschwerde zum Arzt gehen, werden ohne Anweisung und Zustimmung der Frauen zwanghaft sterilisiert.

Dies ist auch Genozid!

Die sri-lankische Regierung ist auch heute noch darauf ausgerichtet, Tamilen zu unterdrücken und zu vernichten.

Unsere Pflicht ist es für all die Gräueltaten der Singhalesen und der sri-lankischen Regierung, die bis heute stattfinden, um Gerechtigkeit und Anerkennung zu kämpfen!

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