Können tamilische Ureinwohner gerettet werden...?

''Unser Ackerland, welches uns jahrelang gehörte, wurde erobert, und auch unser Wohnland wurde gewaltsam besetzt. Jetzt kommen und gehen unsere Tage einfach, ohne dass uns auch nur eine einzige Hoffnung oder Glück zu geben, und wir leben wie Waisen. Außerdem ist niemand bereit, sich unsere schmerzlichen Geschichten anzuhören und uns zu helfen'', teilte Nadarajah Kanagaratnam Aiya, der Vorsitzende der Kuveni-Stammesgemeinschaft von Ost-Moothur, mit.

Wir trafen ihn in seinem Dorf ''Nallur'' und besuchten auch einige andere Dörfer wie Paattalipuram, Santhosapuram, wo die tamilische Stammesgemeinschaft immer noch existiert. Bei diesem Besuch führten wir mehrere Gespräche mit den Einheimischen, dass was sie uns dabei erzählten hat und zutiefst getroffen.

Sie leben seit Jahren in den östlichen Gebieten von Moothur wie Seenanveli, Uppural, Nallur, Neenaakeni, Veeramaanagar, Ilakkanthai, Paattaalipuram, Shanthosapuram, Seethanaveli, Saalaiyoor, Santhanavettai, Venthakaattuvettai, Malaimunthal, Koopalapattanam, Paalakkattuvettai und Maavadiyootru.

Lebensunterhalt

In früheren Zeiten war ihr Beruf, welches für den Lebensunterhalt sorgte, Anbau von Unkraut, Sammeln von Honig und Jagd von Wildtieren. Später kam Fischen, Fällen und Verkaufen von Brennholz hinzu. Aber sie waren gezwungen, ihre Lebensgrundlage zu ändern, als das Land bekannt gab, dass die Jagd auf wilde Tiere, die Abholzung der Wälder und das Sammeln von Honig den gesetzlichen Bestimmungen des Landes unterliegen.

Daher haben sie sich jetzt auf Landwirtschaft und den Verkauf von Brennholz fokussiert. Abgesehen davon ist die beunruhigende und traurige Tatsache, dass eine große Zahl von Frauen das "Betteln um Geld" als Einkommensquelle haben.

Auf unserer Reise in Trincomalee, als wir in der Nähe der Kinneya-Brücke waren, sahen wir einige Frauen in kleinen Gruppen, die aus Moothur Ost kamen und nicht einmal Schuhe an den Füßen hatten. Dr. T. Sathiyamoorthy - der Direktor des Jaffna-Lehrkrankenhauses - fing diese Frauen ab und stellte die Frage: ''Wohin geht ihr jetzt alle...? "'Moothur, Thooppoor'", antworteten sie. Daraufhin stellte er die Frage: "Warum...?". Aber diesmal war die Antwort, die sie uns gaben, schockierend und wir waren sprachlos. Sie sagten uns ohne zu zögern, dass sie betteln gehen würden. ''Gehen Sie jeden Tag...?'', fragte Dr. Sathiyamoorthy erneut und sie sagten: ''Ja, das tun wir, manchmal bekommen wir etwa 500 Rupien, 600 Rupien... manchmal tausend. Nur wenn wir betteln gehen, können wir unsere Familie ernähren".

Die meisten von ihnen sind alleinerziehende Frauen. Ihr Lebensunterhalt ist das Betteln. Später, als wir eine Diskussion mit den Einheimischen führten, erfuhren wir, dass Hunderte von Frauen betteln als Haupteinnahmequelle haben. Jeden Tag müssen sie 30 bis 40 Kilometer laufen, um eine solche Menge von 500 oder 600 Rupien zu sammeln. Als wir nach Moothur Ost fuhren, hatten wir leider das Gefühl, in eines der ostafrikanischen Länder einzutreten, die in den Filmen zu sehen sind.

Ausbeutung von Land

Das Volk besaß tausende Hektar eigenes landwirtschaftliches Land mit ordnungsgemäß abgestempelten Dokumenten, die von der sri-lankischen Regierung in den 1950er Jahren ausgestellt wurden. Aber diese sind seit 2015 von anderen besetzt worden. Eine historisch wichtige Stammesgemeinschaft wurde durch die Eroberung ihres Landes, das ihnen als Lebensgrundlage diente, unter der Unterstützung von Politikern und Behörden vollständig in Mitleidenschaft gezogen. Nadarajah Kanagaratnam - Oberhaupt der Kuveni-Stammesgemeinschaft - berichtete uns, dass mit Unterstützung der Politiker und Behörden neue Dokumente für das eroberte Land vorbereitet wurden.

Er teilte uns mit, dass die Namen der Dörfer, in denen sich ihre landwirtschaftlichen Nutzflächen befanden, in den Jahren 2015 und 2016 ebenfalls geändert worden seien: Paalakkaattuvettai als Irfan Nagar, Koopaalapattanam als Arabaa Nagar, Venthakaattuvettai und Maavadiyootu als Thaibu Nagar und Malaimunthal und Uppoooral als Shahip Nagar. In diesen illegal eroberten und umbenannten Gebieten hat Shahran auch rund 50 Brunnen für seine Anhänger gebaut. Schließlich drückte er seine Besorgnis darüber aus, dass: “In dieser schwierigen Situation niemand hinter uns steht, der seine Stimme für uns erhebt. Jetzt sind wir unbeschreiblich traurig und fühlen uns im Stich gelassen".

Weiter erklärte er, dass sie auch einen Fischereihafen beschlagnahmt haben. “Leider werden wir, wenn es so weitergeht, in weiteren 10 bis 15 Jahren definitiv landlos werden", teilte er uns voller Trauer mit.

Des Weiteren äußerte er: ''Unsere Agrar- und Wohngebiete wurden mit der Unterstützung einer gewissen politischen und bürokratischen Macht ausgebeutet, indem unsere Schwächen wie Armut und Analphabetismus ausgenutzt wurden. Auf der anderen Seite sind unsere Behörden und tamilischen politischen Parteien, die laut hätten sprechen müssen, nicht bereit, gegen diese unmenschlichen Aktivitäten zu kämpfen".

Fortführend teilte er mit: "Die meisten Familien in unserer Gemeinschaft sind ständig mit Armut konfrontiert. In dieser Situation werden Kredite zur Deckung bestimmter Grundbedürfnisse wie Nahrung und Unterkunft vergeben. Nach einigen Monaten müssen sie diese Kredite zurückzahlen. Aber diese armen Menschen haben nicht genug Geld, um dies zurückzuzahlen. Zu diesem Zeitpunkt werden sie gebeten, ihre Unterschrift auf einem Dokument zu leisten. Da die meisten Menschen nicht in der Lage sind zu schreiben und zu lesen, unterschreiben die gefährdeten Ureinwohner überall dort, wo es ihnen gesagt wird. Dann verwendet die Person, die das Darlehen für diese Stammesgemeinschaft gewährt hat, die Dokumente, um den Landbesitz in seinem Namen zu ändern. In dieser Hinsicht wurden uns in den letzten Jahren mehr als dreitausend Hektar unseres Landes weggenommen''.

Infolge dieser Art von Ausbeutung ist eine große Zahl von Familien aus der osttamilischen Gemeinde Moothur landlos geworden. Wenn diese Situation anhält, besteht ein großes Risiko in ihrem Leben, das sie als Landlose, Rechte weniger und sogar leblos machen wird.

Bildung

“Alle Schulen in diesem Gebiet funktionieren mit einem großen Mangel an physischen und personellen Bedürfnissen. Da die meisten Beamten diese Schulen nutzen, um ihre persönlichen Vorteile wie Beförderung und höhere Positionen zu erhalten, werden selbst diese Grundbedürfnisse einer Bildungseinrichtung nicht berücksichtigt. Tatsächlich kümmern sich die Bildungsbeauftragten nicht um diese Schulen und deshalb sind die Probleme ungelöst. Soweit ich weiß, ist nur ein Schüler aus diesem Bereich an die Universität gekommen und ein Beamter arbeitet in einer gewöhnlichen Position.”, teilte uns Kanagaratnam Aiya mit.

Nach dem sri-lankischen Bildungssystem werden alle Fächer bis zur fünften Klasse von einer Lehrkraft unterrichtet. Aber in diesen Schulen sind die meisten Lehrer, die bis zur fünften Klasse unterrichten, Muslime, aber die Schüler sind Hindus und Christen. Daher verlieren die Schüler ihr Recht am Religionsunterricht teilzunehmen.

Hinzu kommen einige Probleme wie Klassenraumknappheit oder Mangel an Lehrern für Mathematik und Englisch. Als wir mit einem Schüler der vierten Klasse einer Schule sprachen, die wir besuchten, konnten wir sehen, dass er die englischen Buchstaben nach dem "H" nicht fortsetzen konnte und auch das Schulheft für das Fach Religion war leer. In dieser Hinsicht haben die Schulen in diesem Gebiet von Moothur Ost viele Probleme.

Politische Führung

''Vor 2009 waren wir sicher und glücklich. Als 'Pillaiyaan' der Premierminister von Ost Sri-Lanka war, gab es in unseren Dörfern so viele Entwicklungen, wie zum Beispiel der Schulbau in mehreren Etagen. Der Grund für diese Entwicklungen liegt darin, dass er während seiner Zeit als Mitglied der LTTE mehr über unsere Gemeinde erfahren hat", sagten die Einheimischen.

Aber seitdem ist niemand mehr in die Dörfer zurückgekehrt. Selbst nicht einmal vor den Wahlen kommen tamilische Politiker zu einer Abstimmung in ihre Dörfer. Im Gegensatz dazu bringen sie die Einheimischen an einen öffentlichen Ort und halten dort ein Treffen ab, meistens stehen dort nur ein oder zwei Politiker zur Verfügung, und andere kommen gar nicht erst dorthin.

Ferner teilten sie mit, dass "unsere Vertreter der Stammesgemeinschaft der Kuveni" einmal mit dem damaligen Führer der Oppositionspartei Sammanthan Aiya zusammentrafen und über das Problem der Landausbeutung und des Mangels an Bildungsangeboten sprachen. Aber er machte sich keine Mühe und sagte in einem Satz wie ''Oh... Ist es...? keine Sorge... ich werde mal nachsehen...''. Das ist alles. Bis heute ist nichts passiert.

Daher sollte dieser Stammesgemeinschaft, die allmählich als verlassen gilt, besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden und ihre Probleme wie Schulinfrastruktur, Personalmangel, Arbeitslosigkeit und Transport sollten so bald wie möglich erkannt und gelöst werden. Sie sagten uns: “Noch wichtiger ist, dass die unmenschliche Ausbeutung des Landes sofort gestoppt werden sollte, um unser Heimatland zu schützen".

Und schließlich, wenn ihre Forderungen nicht so bald wie möglich erfüllt werden, besteht die Gefahr, dass jeder von uns für einen großen Verlust an historischen Beweisen verantwortlich ist. Denn wenn die Probleme der tamilischen Stammesgemeinschaft der Moothur Ost nicht gelöst werden, wird es in Zukunft leider nur einen Beitrag in der Geschichte geben, dass es eine tamilische Stammesgemeinschaft in Ost-Sri-Lanka gab. Wenn es dazu kommt, sind alle gleichermaßen dafür verantwortlich.

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