Märtyrer Nadarajan Thirumalai

Der 4. Februar ist der Unabhängigkeitstag Sri Lankas. An diesem Tag im Jahr 1957 boykottierte Tamileelam den Unabhängigkeitstag Sri Lankas aus Protest gegen den Sinhala Only Act. Der 22-jährige Thirumalai Nadarajan wurde von der srilankischen Armee erschossen, als er versuchte, aus friedlichem Protest eine srilankische Flagge durch eine schwarze Flagge zu ersetzen. Zum Zeitpunkt seines Todes war der nationale Führer Velupillai Prabhakaran erst 3 Jahre alt. Dies markiert die Geschichte Sri Lankas, bevor irgendein Eelam-Tamil zu den Waffen griff, um sich zu befreien.

In Thirukonamalai wollten die Eelam-Tamilen den Unabhängigkeitstag als Trauertag begehen und schwarze Flaggen hissen. Die singhalesischen, völkermordenden Siedler von Thirukonamalai hingegen wollten den Unabhängigkeitstag mit srilankischen Flaggen feiern. Es wurde ein Kompromiss erzielt: Die tamilischen Demonstrationen sollten von 6 bis 14 Uhr stattfinden, die singhalesischen von 14 bis 18 Uhr. Außerdem sollten auf dem Markt von Thirukonamai, der von der überwiegend tamilischen Stadtverwaltung verwaltet wird, keine Flaggen gehisst werden, um die singhalesischen Händler nicht zu verärgern.

Am Unabhängigkeitstag marschierten Tausende von Eelam-Tamilen mit schwarzen Fahnen zum Büro der Stadtverwaltung. Einige Demonstranten hissten schwarze Fahnen auf dem Uhrturm der Stadt. Auf dem Marktplatz kam es zu Unruhen, als mehrere singhalesische Händler gegen die Vereinbarung verstießen und die Nationalflagge hissten. Eine große Menschenmenge, darunter auch Sicherheitskräfte, versammelte sich auf dem Markt. Die singhalesischen Händler wurden aufgefordert, die Flaggen zu entfernen, doch sie weigerten sich mit der Begründung, dass sich auf dem Uhrenturm schwarze Flaggen befänden. Obwohl der Uhrenturm nicht zum Markt gehörte, sahen sie die schwarzen Flaggen dort als Verstoß gegen die ursprüngliche Vereinbarung an. Am Eingang des Marktes kam es zu einer Pattsituation zwischen singhalesischen Völkermördern und Eelam-Tamilen. Plötzlich ertönten zwei Schüsse. Nadarajan, ein junger Tamil, wurde in die Brust geschossen und verblutete. Mehrere andere wurden verletzt, darunter ein Mann, der sein Augenlicht verlor. Die Menschenmenge auf dem Marktplatz wurde unruhig, woraufhin der Bezirksrichter sie aufforderte, sich zu vertreiben.

Während der Pattsituation am Eingang des Marktplatzes stellte sich heraus, dass ein singhalesischer Schütze sich hinter einer Mauer versteckt hatte und durch eine Öffnung auf die tamilische Menge schoss. Ein Verdächtiger namens L. G. Manuel Silva wurde daraufhin verhaftet. Nadarajan hatte keine Verwandten in Thirukonamai, daher wurde sein Leichnam der Bundespartei übergeben. Die Partei behielt seinen Leichnam in ihrem Büro, damit Menschen Abschied nehmen konnten, bevor sie ihn in Begleitung einer kilometerlangen Menschenmenge zum Friedhof brachte. Zu seinem Begräbnis gehörte ein Gedenkstein mit der Inschrift "Nadarajan, der sein Leben für den Schutz der Tamilen und ihrer Rechte gab".

Auch in Thirukonamai war es zuvor zu einem strukturellen Völkermord der Singhalesen an der tamilischen Zivilbevölkerung von Eelam gekommen. Im Februar 1956 kam es in Thirukonamalai zu Ausschreitungen, bei denen singhalesische Demonstranten tamilische Häuser in die Luft sprengten und Fischernetze im Besitz von Tamilen verbrannten. Im Juni desselben Jahres kam es in Thirukonamalai (neben vielen anderen Gebieten) zu schrecklichen Ereignissen, als sechs tamilische Häuser in Brand gesteckt wurden.

Ein wichtiger Hinweis: Der tamilische Name für Trincomalee ist Tirukonamalai und kann zu Tirumalai abgekürzt werden. Der Protestmarsch der Bundespartei nach Trincomalee wurde beispielsweise Tirumalai Yathirai genannt. In Suthanthirens Pressebericht über den Vorfall sowie in der Würdigung Nadarajans wird er als Tirumalai Tiyāki Naṭarājaṉ bezeichnet, was übersetzt "Tirumalai Märtyrer Nadarajan" bedeutet. Die Syntax impliziert, dass Thirumalai nicht der Name des Verstorbenen war, sondern vielmehr die Stadt, in der er sein Schicksal fand.

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